Ein trüber, grauer Morgen im Frühjahr 1945. Der US-Pilot James Gaussman besteigt seine einmotorige Maschine. Sein Auftrag lautete, über den Qin-Ling-Shan-Bergen südlich der alten Kaiserstadt Xian nach den letzten versprengten japanischen Truppen Ausschau zu halten. Ein Routineauftrag. |
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Doch für den Air-Force-Piloten wird dieser Tag zum aufregendsten seines ganzen Lebens. Als er über den hochgelegenen Tälern des Qin Ling Shan kurvt, glaubt er seinen Augen nicht zu trauen: Eine riesige Pyramide. Und er macht ein Foto von dem phantastischen Bauwerk. Nachdem das Bild entwickelt ist, wird es sofort vom Secret Service beschlagnahmt, denn mit einer Höhe von 300 Metern stellt die Pyramide alles Bekannte in den Schatten. Die Höhe der sog. Cheops Pyramide in Ägypten betrug knapp 147 Meter. Während der Zweite Weltkrieg in China tobte und die damalige Großmacht
Japan sich anschickte, das gesamte Land zu erobern, machte die US-Air-Force
zahlreiche Aufklärungsflüge auch über dem Qin Ling-Shan-Gebirge südwestlich
von Xian. Der Pilot James Gaussmann, der das Gebiet routinemäßig überflog und dabei auch diese große Pyramide sichtete, erinnert sich an sein damaliges Erlebnis: "Ich flog um einen Berg, und dann kamen wir über ein ebenes Tal. Direkt unter uns lag eine gigantische, weiße Pyramide. Es sah aus wie im Märchen. Die Pyramide war von schimmerndem Weiß umhüllt. Es hätte auch Metall sein können oder irgendeine Art von Stein. Sie war an all ihren Seiten völlig weiß. Das Bemerkenswerteste daran aber war die Spitze: ein großes Stück edelsteinähnliches Material. Es war für uns unmöglich zu landen, obwohl wir es gerne getan hätten. Wir waren von der gewaltigen Größe dieses Dinges tief beeindruckt." Zwei Jahre später. Erneut wurde das gigantische Bauwerk von einem US-Piloten
gesichtet. Unter der Schlagzeile "US-Pilot berichtet von riesiger Pyramide
in abgelegenen Bergen südwestlich von Xian" berichteten Ende März
1947 zahlreiche Tageszeitungen in den Vereinigten Staaten über das mysteriöse
Bauwerk, dessen Existenz die Geheimdienste zwei Jahre zuvor noch erfolgreich
verschleiern konnten. Maurice Sheahan hieß der zweite Pilot.
Er war damals Direktor in der Fernost-Abteilung der Fluggesellschaft
Trans World Airlines. Sheahan ermittelte die Höhe der Pyramide gleichfalls
auf etwa 300 Meter, bei einer Basislänge von fast einem halben Kilometer!
Und er gab deren Lage mit etwa 40 Meilen, also rund 65 Kilometer, südwestlich
von Xian an. Doch damals kämpften die Kommunisten unter Mao Zedong um
die Vorherrschaft im Reich der Mitte, und als dann am 1. Oktober 1949
die Volksrepublik China ausgerufen wurde, war es nicht mehr möglich, den
Angaben der beiden amerikanischen Piloten nachzugehen. Die Grenzen waren
dicht für Touristen- wie für Forschungsreisen. Natürlich hörte man immer wieder mal Gerüchte über Pyramiden in China, zudem kannte man auch Berichte von Handelsreisenden Anfang des 20. Jahrhunderts, die durch diese Region Zentralchinas kamen. Aber die Chinesen schwiegen eisern, und unsere Archäologen im Westen verwiesen derartige Möglichkeiten in das Reich der Fabel. Pyramiden gab es nur in Ägypten, auch in Mexiko, und damit basta!
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In den 1960er Jahren beschäftigte sich der heute pensionierte Flugkapitän Bruce Cathie mit den umstrittenen Bauwerken, an deren Existenz so recht niemand glauben wollte. Aufgrund aller ihm damals zur Verfügung stehenden Informationen erstellte Cathie eine Übersichtskarte der Region westlich von Xian, auf der er insgesamt 16 Pyramiden verifizieren konnte. Die 300 Meter hohe Pyramide, die heute unter der Bezeichnung "Weiße Pyramide" bekannt ist, war nicht in seiner Aufstellung enthalten. Heute wissen wir es besser. Statt 16 Pyramiden - eigentlich auch eine stolze Anzahl - stehen in dieser Region westlich der alten Kaiserstadt Xian und rund um die Halbmillionenstadt Xianyang mehr als einhundert Pyramiden - das sind dreimal so viele wie in Ägypten, einst das klassische Land dieser Monumentalbauten. |
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Shanghai, 27. März (UP) - Von einer riesigen Pyramide in einer abgelegenen Gebirgsregion der Provinz Shensi in West-China berichtete heute Col. Maurice Sheahan, Fernost-Direktor der Trans World Airline. Aus der Luft, sagte Col. Sheahan, ließ sich diese Pyramide Ägyptens klein erscheinen. Er schätzte ihre Höhe auf 1000 Fuß und ihre Breite an der Basis auf 1500 Fuß.
Die Pyramide, sagte er, liegt am Fuß der Tsingling-Berge, etwa 40 Meilen südwestlich von Xian, der Hauptstadt der Provinz. Eine zweite Pyramide, führte er weiter aus, erscheint wesentlich kleiner. Die Pyramide, ergänzte Col. Sheahan, befindet sich am hinteren Ende eines langgezogenen Tals, in einem unzugänglichen Teil. Am näher gelegenen Ende, sagte er, befinden sich Hunderte von kleineren Grabhügeln. Diese können, sagte er, von der Lung-Hai-Bahnstrecke aus gesehen werden. "Als ich sie zum ersten mal überflog, war ich beeindruckt von ihrer perfekten pyramidalen Form und ihrer enormen Größe", sagte Colonel Sheahan, "Ich verschwendete während der Kriegsjahre keinen Gedanken daran, weil es unglaublich schien, dass etwas von dieser Größe der Welt unbekannt sein sollte. Aus der Luft konnten wir nur schmale Fußpfade sehen, die zu einem Dorf am Standort der Pyramide führten." Chinesen sagten, dass es aufgrund des beinahe völligen Mangels an
Kommunikation und auch Pfaden in einigen Teilen der westchinesischen Berge
nicht unmöglich sei, dass eine ungeheuer große Pyramide lange
vergessen bleiben kann. Colonel Sheahan aus Ontario, Calif., verbrachte
neun Jahre in weniger bekannten Gebieten West-Chinas. Zunächst war
er als Transport-Berater bei der chinesischen Regierung tätig. Während
des Krieges war er als Colonel Nachschub-Direktor für die Flying
Tigers. |
CHINAS PYRAMIDENBAUTEN 50 Jahre lang war ihre Existenz umstritten: Jene Pyramidenbauten im Herzen Chinas, über die seit dem Ende des II. Weltkriegs zwar gemunkelt wurde, jedoch mangels Möglichkeit fundierter Nachforschungen selbst von Archäologen kein Statement zu bekommen war. Es sollte bis 1994 dauern, bis es dem Forscher und Sachbuchautor Hartwig Hausdorf weltweit als erstem gelang, die Existenz jener geheimnisvollen Großbauten im Reich der Mitte zu beweisen. Eine archäologische Sensation, die seit neuestem auch von zahlreichen Fernsehsendern in aller Welt publik gemacht wird - wie etwa vom ZDF in seiner renommierten Reihe TERRA-X an Weihnachten 1999.
Der gebürtige Österreicher und in Deutschland lebende Forscher Hartwig
Hausdorf fand im Januar 1994 nördlich von Xian, an den Ufern des Flusses
"Wei Ho", mehrere Pyramiden. Etwa einen Kilometer von der Stadtgrenze Xianyangs entfernt steht eine
mehr als 70 Meter hohe Pyramide. Oben auf ihr befindet sich ein regelrechter Einsturzkrater. Durch jahrtausende
währende Erosion musste ein darin befindlicher Hohlraum zum Einsturz gebracht
worden sein.
Das diese nach chinesischen Maßstäben "kleine" Stadt (etwa 500.000 Einwohner) umgebende Gebiet ist beinahe menschenleer. Nur eine Handvoll Bauern ackern im Schatten der Pyramiden, die da zu Dutzenden in der brettflachen Ebene zwischen dem Qin-Ling-Shan-Gebirge im Süden und den Shensi-Bergen im Norden stehen. Ausgerüstet mit hölzernen Ochsenpflügen wie zu Olims Zeiten. In dieser ausgedehnten Ebene von Qin Chuan, einem regelrechten "Tal der Pyramiden", stehen weit mehr als einhundert dieser Bauwerke einfach da und erinnern an Fremdkörper aus einer anderen Welt. Beinahe fühlt man sich auf einen fremden Planeten versetzt.
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