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Naturkatastrophen, "neue Weltordnung" und mögliche Folgen des "Urbi et Orbi" -
Dass der Weihnachts- und Ostersegen
des Papstes "Urbi et Orbi" (= "Der Stadt und dem Erdkreis") mehr oder weniger
nutzlos ist und der damit verbundene "Ablass" von "Sündenstrafen" eine Scharlatanerie,
darin stimmen wohl viele auf Anhieb überein. Darüber hinaus kann man allerdings
auch fragen: Wirkt der Segen in Wirklichkeit vielleicht sogar hier und da wie
ein Fluch? Immerhin gilt der Papst den Katholiken in seiner Eigenschaft als angeblicher
"Stellvertreter Gottes" auch als "Lenker des Erdkreises". Und mancher Gläubige
denkt dabei daran, wie Jesus laut dem Zeugnis der Bibel den Naturelementen "geboten"
hatte und z. B. einen Sturm stillte. Und wie verhält es sich nun mit seinem selbst
ernannten "Stellvertreter"? Gibt es vom Papst vielleicht Ähnliches zu berichten?
Wohl eher nein. Denn Tatsache ist auf jeden Fall: Unmittelbar nach dem "Urbi et
Orbi" 2003 bebte in den frühen Morgenstunden des 26.12. in der iranischen Stadt
Bam die Erde und die Hälfte der Einwohner kam ums Leben. Dem "Urbi et Orbi" im
Jahr 2004 folgte am Morgen des 26.12. die verheerende Tsunami-Welle im indischen
Ozean, die über 220.000 Menschen das Leben kostete. Und nach dem letzten "Urbi
et Orbi" von Johannes Paul II. zu Ostern 2005 folgte gleich am Ostermontag ein
schweres Seebeben im Indischen Ozean (Stärke 8,7), das mehreren Hundert Küstenbewohnern
den Tod brachte. Und auch der Segen des neuen Papstes Benedikt XVI. steht bereits
in bedenklichen zeitlichen Zusammenhängen. So begannen am 22.8.2005 in den Alpen
die schweren Regenfälle, die eine Hochwasser-Katastrophe auslösten. Unmittelbar
zuvor, am Abend des 21.8., hatte der Papst - im Flugzeug von Köln nach Rom reisend
- das Gebirge im Sinkflug segnend überquert. In dieser Zeit schauten in seinem
Geburtsort Marktl Gläubige mit brennenden Kerzen in den Händen andächtig nach
oben in Richtung Flugzeug (Lesen Sie dazu die Meldung
vom 22.8.). Wenige Stunden später kam das Wasser ... Für manchen mag schon die Frage "ungeheuerlich"
sein, ob das "Urbi et Orbi" vielleicht negative Auswirkungen haben könnte. Doch
die zeitliche Nähe zu einigen Katastrophen ist nun einmal unbestritten, und bei
positiven Ereignissen nach einem Kirchengebet oder Segen werden diese kirchlicherseits
auch ungeniert auf das Handeln der Kirchenmänner zurückgeführt. Ganze Wallfahrtsorte
sind auf diese Weise entstanden. Deshalb ist es berechtigt, bei negativen Ereignissen
nach kirchlichen Gebeten oder Segenshandlungen ebenfalls nach einem möglichen
Zusammenhang zu fragen.
17.4. / 20.4.2006 - Trotz Urbi et Orbi - das Sündenfass quillt über - Jahrelang hangelten sich die gläubigen Katholiken vom Weihnachts- zum Oster-Urbi-et-Orbi und wieder zum Weihnachts-Urbi-et-Orbi usw. Mit diesem Segen wird nach katholischer Lehre allen, die ihn hören oder sehen und die guten Willens sind, ein vollkommener "Ablass" ihrer Sünden gewährt. Seit 1967 soll das auch über Radio oder Fernsehen möglich sein und Gläubige müssen nicht mehr persönlich nach Rom pilgern. Mit dieser Lehre wird den Menschen die Aufklärung über das Gesetz von Saat und Ernte vorenthalten, das in vielen Religionen bekannt ist und wonach jeder früher oder später erntet, was er gesät hat - es sei denn, es wurde rechtzeitig bereut, bereinigt und wieder gut gemacht; vgl. dazu Der Theologe Nr. 2.
Bereits unter Johannes Paul II. konnte man jedoch den Eindruck gewinnen, der Segen wirke eher wie ein Fluch, da sich in unmittelbarer zeitlicher Nähe mehrfach schwere Katastrophen ereigneten. Siehe dazu unsere Meldung zum Urbi et Orbi vom 25.12.2005. Beim Segen durch Papst Benedikt XVI. spielte sowohl zu Weihnachten 2005 als auch jetzt zu Ostern 2006 der Konflikt Iran - USA eine Rolle. Hier kann man auch einmal zwischen den Zeilen hören und lesen: Wenn der Papst auf eine "für alle ehrenvolle Schlichtung" ohne konkrete Hinweise plädiert, dann läuft das vermutlich auf eine Durchsetzung des Willens der USA hinaus, die mit einigen offiziellen Zugeständnissen dem Iran gegenüber verbunden sein würde (siehe auch die Überlegungen des Papstes zur "Neuen Weltordnung" im Zusammenhang des letzten Urbi et Orbi).
Christlich wäre die Anwendung
der Goldenen Regel des Jesus von Nazareth, die lautet: "Alles, was ihr also
von anderen erwartet, das tut auch ihnen!" (Matthäus 7, 12) Oder sinngemäß
und als Sprichwort formuliert: "Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch
keinem anderen zu." Lehrt der Papst etwas anderes, dann sollte er sich nicht "christlich"
nennen. Die mit dem Vatikan verbündeten Politiker in den USA und anderswo handeln
zumindest nach einer ganz anderen Regel. Ihr Verhalten könnte man dann z. B. unter
dem Motto zusammenfassen: "Alles, was ihr von anderen erwartet, das braucht ihr
selbst nicht zu tun." Oder: "Was du nicht willst, das
man dir tu, das füg zuvor dem andern zu." Die Folgen dieser Ethik,
die in vielen Staaten praktiziert wird, sind weltweit spürbar. Die politischen
Ordnungen geraten aus den Fugen. Das "Sündenfass" quillt über, da man als Täter
offenbar immer schneller und immer spürbarer erntet, was man gesät hat. Dies gilt
auch für viele Einzelne in ihrem persönlichen Leben. Wenn das Maß voll ist, dann
läuft es über, und der Mensch erleidet dadurch viel schneller als sonst, was er
selbst verursacht hat. Einmal mehr hat nun der Papst zu Ostern diese Gesetzmäßigkeit
geleugnet und so getan, als hätten die Katholiken durch seinen Segen alles Negative
tilgen können, was sie bis dahin gesät hatten, so dass man offenbar wieder fortfahren
könne, "tapfer zu sündigen" (wie es Martin Luther einmal sagte), ohne schwerwiegende
negative Konsequenzen befürchten zu müssen - bis zum nächsten Urbi et Orbi ... Ein besonders schlimmes Beispiel:
Der römisch-katholische Priester aus Mexiko, der seine schwangere Geliebte nach
der Ostermesse erwürgte und in Stücke schnitt; siehe |